18.11.2022 - Die Dezemberausgabe unter dem Titel „Visionen“: Aminata Touré ist die erste amtierende Politikerin auf dem Cover von VOGUE Germany

Aminata Touré ist Ministerin für Soziales, Jugend, Familie, Senioren, Integration und Gleichstellung in Schleswig-Holstein im schwarz-grünen Kabinett unter Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) und die erste amtierende Politikerin auf dem Cover von VOGUE Germany. Fotografiert hat sie Delali Ayivi für die Dezemberausgabe „Visionen“, Maria Hunstig, Features Director VOGUE Germany, traf die mittlerweile 30-Jährige zum Gespräch. Das daraus entstandene Porträt zeichnet eine realitätsnahe Ministerin, die Politik verständlich machen will – und die in vielem die Erste ist, aber hoffentlich nicht die Einzige bleibt.

„Aminata Touré ist eine der inspirierendsten Politikerinnen des Landes. Ihre Haltung zu unterschiedlichsten Themen, sowie die Art und Weise wie sie ihren Beruf ausübt, machte sie für uns zur Wunschkandidatin um das Heftthema ‚Visionen‘ zu transportieren.“, so Kerstin Weng, Head of Editorial Content VOGUE Germany.

Aminata Touré im Porträt: „Alle haben es verdient, dass man sich mit ihren Herausforderungen gleichermaßen auseinandersetzt.
Die ersten 100 Tage im Amt bezeichnet Aminata Touré als Schnelldurchlauf, obwohl sie sich in den vergangenen fünf Jahren gut auf die Rolle vorbereitet hat. Mit 24 Jahren wird sie die jüngste Parlamentarierin in Schleswig-Holstein. Von 2017 bis 2022 ist sie Sprecherin im Landtag für Migration und Flucht, Antirassismus, Frauen und Gleichstellung, Queerpolitik, Religion sowie Katastrophenschutz und Rettungsdienst, von 2019 bis 2022 wird sie außerdem dessen Vizepräsidentin. Bei ihrer Amtseinführung zur Ministerin ist sie 29 Jahre alt. Das wiederum macht sie zur jüngsten Ministerin der Bundesrepublik. Außerdem ist Aminata Touré – und das hat wichtige Symbolkraft – die erste Afrodeutsche im Amt.

Aminata Tourés Ansatz an die Politik ist lebensnah, sie möchte die Menschen abholen. Ihr erklärtes Ziel ist es, gesellschaftliche Gruppen zu erreichen, die vielleicht nicht klassisch mit Politik in Berührung kommen. Das macht sie zur Hoffnungsträgerin einer Generation, die mit dem scheinbar unzugänglichen, starren Polit-Establishment wenig anfangen kann, durchaus aber drängende politische Anliegen hat: „Wenn man sich jeden Tag damit befasst, glaubt man bei vielen politischen Belangen, alle wüssten darüber Bescheid. Man denkt: Natürlich wissen die Leute, was die Erststimme und was die Zweitstimme bedeuten, wie ein Ministerpräsident gewählt wird, wie man überhaupt Abgeordnete wird, wie man zu Gesetzesentwürfen kommt und so weiter. Aber das ist keine Selbstverständlichkeit.“

Nur so lasse sich außerdem die Demokratie als solche bewahren: „Dieses Wissen ist aber wichtig, um eine Demokratie aufrechtzuerhalten! Deshalb ist es auch unsere Aufgabe, als Politik Transparenz herzustellen. Du musst nicht jede Entscheidung gut finden, aber ich glaube, wenn du verstehst, wie Entscheidungen entstehen und was die Motivation dahinter ist, dann hast du ein größeres Zutrauen zu diesem demokratischen System.“

Auf Instagram und in ihrem Podcast „Das nehme ich mal mit“, den sie gemeinsam mit ihrem Parteikollegen Lasse Petersdotter führt (seit Juni 2022 Fraktionsvorsitzender der Grünen im schleswig-holsteinischen Landtag) nimmt sie Follower:innen und Zuhörende mit hinter die Kulissen ihres Arbeitsalltags und lässt sie auch an persönlichen Momenten teilhaben. Für Touré sind ihre sozialen Kanäle eine Form, Transparenz und Zugang zu schaffen und auch anderen zu zeigen, dass diese Arbeit machbar ist – als Motivation, sich das ebenfalls zuzutrauen: „Das Herrschaftswissen darüber, wie Politik funktioniert, ebnet oft den Weg in die Politik. In der Praxis führt das leider dazu, dass am Ende oft der gleiche Typ Mensch Politik macht. Das wiederum ist einer der wichtigsten Gründe, warum Leute sagen: Die sind da eh unter sich, das ist nichts für mich, Politik will ich nicht machen.“

Die Reaktionen auf die vermeintliche Nahbarkeit durch Social Media verdeutlichen aber auch eine Problematik, die viele in der Öffentlichkeit stehende Frauen gut kennen: Vor der Vereidigung als Ministerin postete Touré an Morgen eine Instagram-Story davon, wie sie sich für diesen großen Tag zurechtmacht: „Und dann wurde ich plötzlich in Interviews gefragt: Lenkt das nicht von ihrem Ministerinnenamt ab, wenn Sie tanzen? Abgesehen davon, dass ich noch gar nicht Ministerin war, ist meine Antwort: Nein. Wie bitte soll mich das abhalten von meinem Job, dass ich morgens mal kurz meine Hüften schwinge?“

Für Touré bedeutet Politik, die Dinge aktiv anzugehen und zur Veränderung beizutragen: „Es ist ein starkes Gefühl, zu wissen: Ich habe gerade veranlasst, einen Abschiebestopp auf den Weg zu bringen. Das ist ja nicht nichts. Sondern damit verändert man ganz konkret Dinge. Politik ist für mich ein Ventil, aus der Ohnmacht herauszutreten. Als Ministerin habe ich die Aufgabe und trage die Verantwortung dafür, politisch nach bestem Wissen und Gewissen zu handeln. Wie ich es in meinem Amtseid bezeugt habe. Und ich begreife das nicht als Last, sondern als ein Privileg.“

Nicht nur aufgrund ihrer frühen Karriere wurde Touré schnell mit Superlativen betitelt. Auf die Frage, ob sie es als anstrengend empfinde, immer wieder die Erste in Dingen zu sein, antwortet sie reflektiert: „Es hat natürlich seine anstrengenden Seiten. Aber andererseits, und das ist für mich das Schöne, löst es ja auch einen Dominoeffekt aus. Es gibt viele Menschen, die mir schreiben, dass sie sich nun auch politisch einbringen. Und wenn du weißt, du bist nicht mehr die Erste, dann fühlt sich das auch leichter an. Aber natürlich löst es auch Druck aus.“

Auch über die eigenen Landesgrenzen hinweg ist das Interesse an Tourés Person groß. Regelmäßig erhält sie Einladungen zu Terminen und Veranstaltungen. Gegen Vermutungen, sie strebe eine Karriere im Bundestag an, argumentiert sie: „Ich habe mich sehr bewusst für die Landespolitik entschieden. Denn ich möchte die Dinge in Schleswig-Holstein bewegen. Bund, Land und Kommune: Alle Ebenen sind gleichermaßen wichtig. Unser politisches System funktioniert nicht, wenn alle nach Berlin gehen oder wenn alle nur Kommunalpolitik machen oder alle nur Landespolitik, sondern es greift ineinander.“

Und ergänzt: „Am Ende des Tages geht es immer um Menschen, egal wo sie leben. Alle haben es verdient, dass man sich mit ihren Herausforderungen gleichermaßen auseinandersetzt.“

Die Dezemberausgabe „Visionen“ von VOGUE Germany ist ab. 22. November 2022 im Handel und online erhältlich. Das komplette Porträt über Aminata Touré lesen Sie jetzt HIER.

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