24.06.2020 - SPD-Politiker Kevin Kühnert in GQ: “Natürlich stoßen wir in unserer Gesellschaft auf Orte, die von vielen als nicht queertauglich betrachtet werden."

München, 24. Juni 2020. Der Juni ist traditionell Pride-Monat, mit Christopher-Street-Day-Paraden in vielen Städten der Welt. Die Pandemie hat das in diesem Jahr unmöglich gemacht, was besonders schmerzt, weil wir gerade auch in Europa eine Reihe von Angriffen auf die LGBTQ-Community und ihre Rechte erleben. Deshalb startete GQ Gentlemen’s Quarterly in der aktuellen Juli/August-Ausgabe die Aktion #PrideInside. Denn eins ist klar: Wir dürfen nicht zulassen, dass Minderheiten in der Krise unsichtbar werden. Und wir dürfen nicht vergessen, Vielfalt zu feiern.

GQ hat deshalb die #PrideInside-Kampagne ins Leben gerufen und die „(Wo)Man of Next Year“-Kategorie des Pride-Monats Juni vier LGBTQ-Aktivisten gewidmet: Die russische Menschenrechtsaktivistin Veronika Lapina hat mit ihrem Team 170 LGBTQ-Menschen aus Tschetschenien gerettet und vor Verschleppung, Folter und Tod bewahrt. Die ungarische Künstlerin und Transgender-Aktivistin Adel Onodi kämpft gegen Viktor Orbáns trans- und homophobe Politik. Bartosz Staszewski, Filmemacher, Aktivist und einer der Organisatoren des Equality March in Lublin, lenkte mit einem Fotoprojekt internationale Aufmerksamkeit auf den Missstand, dass sich mehr und mehr polnische Gemeinden zu „LGBT-freien Zonen“ erklären, in denen homo-, bi- und transsexuelle Menschen unerwünscht sind. Igor Kochetkov ist Mitbegründer und Direktor des Russian LGBT-Network und setzt sich seit Jahrzehnten für die Rechte der LGBTQ-Community in Russland ein.

Aber auch nationale und internationale Persönlichkeiten der LGBTQ-Community erzählen in GQ von ihrem ganz persönlichen Pride-Moment – wie sie ihn erlebt haben und was er ihnen bedeutet. Darunter u.a. der Politiker Kevin Kühnert, die Journalistin Dunja Hayali und Schauspielerin Ulrike Folkerts.

Begleitet wird die Aktion wird die Aktion von einer Online-, Social-Media- und T-Shirt-Kampagne mit dem Hashtag #PrideInside, die der LGBTQ-Community Sichtbarkeit und eine Plattform des Austauschs bietet. Das T-Shirt gibt es als limitierte Auflage auch über den Abo-Shop von GQ zu erwerben.

Untenstehend finden Sie einige Zitate für Ihre redaktionelle Berichterstattung von TeilnehmerInnen der GQ-Kampagne #PrideInside. Alle Artikel finden Sie hier.

Kevin Kühnert in GQ:

“ ‘Gay Pride’ hat für mich immer bedeutet, sich nicht in vorauseilendem Gehorsam zu verstecken. Denn natürlich stoßen wir in unserer Gesellschaft manchmal auf Orte, die von vielen als nicht queertauglich betrachtet werden, an denen Leute wie ich also unsichtbar sind und es aus falsch verstandener Zurückhaltung auch bleiben. Doch dieses verschämte Auftreten nimmt uns wichtige Freiräume. Mir persönlich ist das erst beim Fußball so richtig klar geworden. Konkret beim Traditionsclub Tennis Borussia Berlin. Vereinsfarben sind lila und weiß, da gibt’s die homophoben Anfeindungen gratis dazu. Ich bin dabei geblieben, weil die Mehrheit der Heteros um mich herum sich ebenfalls gewehrt hat. Wir haben Anfeindungen in Selbstironie verwandelt, unseren Club zum weltoffenen Vorzeigeverein entwickelt und die Initiative ‘Fußballfans gegen Homophobie’ gegründet, die heute wie eine La Ola durch die Stadien wandert. Ohne Pokerface ins Stadion gehen können – das ist Freiheit. Darauf bin ich stolz.”

Dunja Hayali in GQ:

“Wer glaubt, dass die jährlichen Pride-Paraden nur eine einzige große Party sind, der täuscht sich. Sie sind gesellschaftlich und politisch wichtig, denn sie machen eine zum Teil verfolgte Minderheit sichtbar, artikulieren deren Belange und offenbaren deren Vielfalt. Zum anderen zeigt sie den LGBTIQ-Aktivisten in aller Welt, dass sie nicht alleine sind, auch wenn sie gerade auf den Straßen weniger sichtbar sein können. Die Paraden sind immer auch eine Hommage an all diejenigen, die sich für die Unversehrtheit eines jeden Einzelnen eingesetzt und dafür zum Teil ihr Leben gegeben haben. Daher ist es nun an uns allen, nicht nur an einem einzelnen Tag, sondern an JEDEM Tag Gesicht zu zeigen – unabhängig von Herkunft, Hautfarbe, Religion, Behinderung oder eben sexueller Orientierung.”

Kontakt:
Pia Landgrebe
PR Manager
Tel.: 0151 6500 6494
Email: pia.landgrebe@condenast.de

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